3 Zimmer und 6 strahlende Gesichter – eine Fortsetzung
Hey, ich kann dir heute eine E-Mail voll guter Nachrichten, einem dicken Dankeschön und vielen Bildern aus Kathmandu schicken.
Die Freude über die neue Wohnung ist nach wie vor riesig. Karma, Pema, Tsering, Lhadron, Pema Tsering und Urgyen sind Dank euch fertig eingerichtet und strahlen mit uns um die Wette. Das Interesse, die schnelle Unterstützung und die großzügigen Spenden haben uns sehr glücklich gemacht. Herzlichsten Dank dafür!
🚰 Ein klitzekleines Manko hat die Wohnung allerdings: Aus der Wasserleitung kommt kein Trinkwasser. Das ist in Nepal soweit nichts besonderes. Es braucht immer eine spezielle Wasseraufbereitung, damit das Wasser für irgendwas zu verwenden ist. Diese Aufbereitung gibt es in der neuen Wohnung leider nicht. Ich weiß im Moment noch nicht, ob es eine Option ist, das nachzurüsten und wenn ja, wie viel das kosten würde. Also tragen die Frauen ihr Trinkwasser selbst in den dritten Stock.
Bilder aus der neuen Wohnung
Fotos: © Nyima Bhuti und Bernadette König
Wie läuft es in der Schule?
Unsere Nachzüglerinnen Lhadron und Pema Tsering haben den A1 Kurs erfolgreich beendet. Lhadron möchte gerne mit dem Folgekurs weitermachen. Was Pema Tsering in den nächsten Monaten macht, liest du im nächsten Abschnitt.
Karma, Tsering und Urgyen lernen fleißig und beenden bald den A2 Kurs. Hier schicke ich euch den letzten Brief von Karma. 💌
Was hat Pema Tsering für Pläne?
Erinnerst du dich an den Brief von Pema Tsering? Nach dem Schulabschluss im letzten Jahr ist sie in ihr Heimatdorf gereist und arbeitete dort Lehrerin. Hier kannst du ihn noch mal lesen. Während ich diese Zeilen schreibe, ist sie erneut auf dem Weg ins Upper Dolpo. Zusammen mit Tashi wird sie bis zum Einbruch des Winters die Vorschul- und Grundschulkinder unterrichten.
Wo liegt Komang?
Das Bergdorf liegt tief im Himalaya und ungefähr 300 Kilometer Luftlinie von Kathmandu entfernt. Wenn die beiden dort ankommen, waren sie allerdings unglaublich zwei Wochen unterwegs und zwar mit Auto, Bus, Flugzeug und zu Fuß.
Die abenteuerliche Reise beginnt mit einer Busreise nach Nepalgunj. Wenn alles nach Plan läuft, dauert das ungefähr eineinhalben Tage.
Mit dem Flugzeug geht es von Nepalgunj nach Jupal. Und von Jupal aus müssen sie ins Hauptquartier Dunai. Egal ob zu Fuß oder mit dem Bus, für diese Strecke brauchen sie fünf Tage und Nächte.
In Dunai angekommen, enden die Optionen für eine halbwegs bequeme Weiterreise – es gibt schlicht keine Straßen, auf denen irgendwas fahren könnte. Sie laufen also. Und sie laufen ganze sechs Tage: Von morgens um 5 Uhr bis abends um neun. Dann suchen sie sich einen Platz zum Feuermachen, Essen und Schlafen.
So kommt man aufs Dach der Welt!
Während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 ist Nyima mit allen Kindern aus dem Himalayan Komang Hostel in ihre Heimat gereist. Fotos von der Reise findest du ganz am Ende. Das kleinste Kind war damals erst acht Monate. Nachts haben sie alle unter freiem Himmel geschlafen. Das war nicht nur kalt und nass, sie hatten auch immer in Angst vor Schneeleoparden.
⛺️ Pema Tsering und Tashi reisen in diesem Jahr das erste Mal ein wenig komfortabler: Dank Bernadette haben sie jetzt Zelte, die sie vor Kälte, Nässe und hoffentlich auch vor Schneeleoparden schützen.
14 Tage lang durch den Himalaya zu wandern, von der Morgendämmerung bis in die Nacht hinein (Sonnenuntergang ist circa um 18.30 Uhr), erfordert so unglaublich viel Ausdauer und Willenskraft, dass ich mir das kaum vorstellen kann. Sie steigen tatsächlich der Welt aufs Dach…
Wir wünschen gute Reise, mögen sie sicher und gesund ankommen.
🌷 Frohe Frühlingstage wünschen dir von Herzen
Deine Janine und Hey Freeda
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